Pflichtwechsel

PflichtwechselDa ich ja längst im Ruhestande,
sorg um den Montag ich mich nicht,
komm jetzt mit jedem Tag zu Rande,
weil jeder Muße mir verspricht.

Wann soll ich in die Puschen hüpfen?
Na, wann schon – wenn es mir gefällt.
Wann Bande außer Hauses knüpfen?
Na, wie der Dachdecker es hält.

Termine, Fristen, Konferenzen:
Vergangenheit, von Staub bedeckt.
Die einz’gen Zwänge, einz’gen Grenzen
sind die, die ich mir selbst gesteckt.

Die aber nur nicht unterschätzen!
Wenn sich die Pflichten erst verliern,
neigt man dazu, sich hinzusetzen
und Löcher in die Luft zu stiern!

Zeit hat man ja nun jede Menge,
nichts treibt zu irgendwas noch an,
und – morgen! – zieht man in die Länge,
was man auch heut besorgen kann.

So sorglos in den Tag zu leben,
ist auch nicht grad das A und O.
Der Ruhestand gerät daneben,
lautet sein Motto „nitschewo“.

Nun bist der Arbeit Plagegeister
du endlich los in allen Ehrn
und bist dein eigner Herr und Meister –
um dich als solcher zu bewährn!

 

 

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