Es pilgern ganze Völkerscharen
in Japan zu der Blütenpracht,
wie sie die Kirschen offenbaren,
wenn zeitig sie im Lenz erwacht.
Man lagert unter rosa Kronen,
bestaunt den reichen Baumbestand,
um ab und zu sich zu belohnen
mit einem Häppchen Proviant.
Soll diesen Brauch man ihnen neiden?
Um Picknick es dabei nicht geht:
Man will sich an der Schönheit weiden,
solang sie noch in Blüte steht.
‘s ist eher eine Trauerfeier
für dieses Lebens flücht’gen Glanz,
denn bald zerreißt den zarten Schleier
der Wind im wilden Totentanz.
Doch sind sie wirklich zu beklagen,
die dieses triste Los uns lehrn
und in des nächsten Frühlings Tagen
am selben Aste wiederkehrn?
Wie anders unser Menschenleben,
das sich doch für was Bessres hält:
Es kann sich einmal nur erheben
und bleibt so liegen, wenn es fällt.