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In der Sommernacht

In der SommernachtZufriedenheit? Da muss ich zaudern,
weil ich noch unentschieden bin.
Hör über mir die Nachbarn plaudern
die laue Sommernacht dahin.

Ja, abends so im Freien sitzen
am Ufer wo, am Waldesrand,
wo Kiefern ihre Tränen schwitzen
und Mücken außer Rand und Band.

Und Aug in Aug der großen Liebe,
von blondem Lächeln süß umflort,
indes mit kräft’gem Schnabelhiebe
der Buntspecht seine Wiege bohrt.

Der Tag will nicht zu Ende gehen.
Um elf taucht kurz die Sonne ab,
um bald schon wieder aufzustehen,
das heißt drei Stunden später knapp.

Längst überfiel der Schlaf die Tiere;
kein Käfer wandert mehr durchs Gras.
O diese Stille, diese schiere,
wie keine Stadt sie je besaß!

Wer dürfte dieses Schweigen trüben?
Wir sitzen, beinah Schatten nur,
in diesem Zauber uns zu üben
der weithin träumenden Natur.

Von Frieden war ich da durchdrungen,
ja, was man glücklich nennt sogar;
doch lang ist’s her: Erinnerungen –
wer weiß, ob alles rosig war.