Ungleich artig

Ungleich artigAuf gleichem Fuß will er nicht leben
mit seinesgleichen auf der Welt,
sich lieber hoch zu Ross erheben,
dass einer ihm den Bügel hält.

Es liebt der Mensch sich in den Posen,
die seinem Ich Gewicht verleihn,
begierig stets auf Herrschaftshosen
mit Spielraum für das Tretebein.

Gilt für Tyrannen nur? Mitnichten.
Die treiben’s zwar besonders bunt,
doch geht der Trend durch alle Schichten
bis runter ganz zum ärmsten Hund.

Der in der Pförtnerloge lauert
und knurrend sein Terrain bewacht:
Der Erste, der es untermauert,
dass schon ein Pöstchen bissig macht.

Der Polizist an zweiter Stelle
als langer Arm der Staatsgewalt –
gebieterisch mit seiner Kelle
und mit dem Colt, den er geschnallt.

Und dann der Pauker alter Schule,
der höllisch gern examiniert,
dass in dem Schrecken er sich suhle
des Gurkentrupps, der nix kapiert.

Denkt selber nach. Ich will hier schließen,
weil mir die Liste sonst zu lang
bis da, wo Milch und Honig fließen
im Makler- und Ministerrang.

Doch die Natur, soweit wir wissen,
hat mit dem Status nichts am Hut –
drückt friedlich einst ins Ruhekissen
das blaue wie das Bürgerblut.

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