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Geisterspiele

Nichts, heißt’s, die Menschen so verbindet
zu friedlicher Gemeinsamkeit
wie Sport, bei dem sich jeder schindet,
hochleistungs- und rekordbereit.

Doch lässt uns die Erfahrung wissen,
dass dies nicht immer so der Fall,
zum Beispiel, wenn zwei Teams verbissen
sich balgen um den Lederball.

Da fliegen häufig dann die Fetzen,
das ist schon nicht mehr feierlich,
und dass die Spieler sich verletzen,
passiert fast ständig unterm Strich.

Man steigt sich rüde auf die Knochen,
foult „taktisch“ gegen Torbeschuss,
dass mancher Gegner gar für Wochen
auf der Ersatzbank dümpeln muss.

Das Spiegelbild: Die Fangemeinde
Die führt den Kampf auf ihre Art.
Die von der Konkurrenz sind Feinde,
da wird an Häme nicht gespart.

Und oft ertönt noch von den Rängen
der Hass, der sich im Halse staut,
als gift’ger Schwall von Schlachtgesängen,
vor denen‘s sogar Wotan graut.

Ja, Leuchtraketen auf den Rasen
und Böller schleudert man frustriert,
dass er sich im Gestank von Gasen
und buntem Nebeldunst verliert.

Oft kommt es auch zu Schlägereien
aus nichtig negativem Geist,
wenn eine sich der Streitparteien
bei Schlappen nicht am Riemen reißt.

Im Keim erstickt ist die Randale,
das hätt kein Ordner je gekonnt.
Dank Virus herrscht mit einem Male
nur Frieden an der Fußballfront.

Zuschauer, kostenpflichtig: Keine.
Das Stadion gleicht ‘nem Geisterhaus.
Die Kicker treten Ball und Beine.
Der Fan tobt sich woanders aus.