Schlagwort-Archive: Corona

Geisterspiele

Nichts, heißt’s, die Menschen so verbindet
zu friedlicher Gemeinsamkeit
wie Sport, bei dem sich jeder schindet,
hochleistungs- und rekordbereit.

Doch lässt uns die Erfahrung wissen,
dass dies nicht immer so der Fall,
zum Beispiel, wenn zwei Teams verbissen
sich balgen um den Lederball.

Da fliegen häufig dann die Fetzen,
das ist schon nicht mehr feierlich,
und dass die Spieler sich verletzen,
passiert fast ständig unterm Strich.

Man steigt sich rüde auf die Knochen,
foult „taktisch“ gegen Torbeschuss,
dass mancher Gegner gar für Wochen
auf der Ersatzbank dümpeln muss.

Das Spiegelbild: Die Fangemeinde
Die führt den Kampf auf ihre Art.
Die von der Konkurrenz sind Feinde,
da wird an Häme nicht gespart.

Und oft ertönt noch von den Rängen
der Hass, der sich im Halse staut,
als gift’ger Schwall von Schlachtgesängen,
vor denen‘s sogar Wotan graut.

Ja, Leuchtraketen auf den Rasen
und Böller schleudert man frustriert,
dass er sich im Gestank von Gasen
und buntem Nebeldunst verliert.

Oft kommt es auch zu Schlägereien
aus nichtig negativem Geist,
wenn eine sich der Streitparteien
bei Schlappen nicht am Riemen reißt.

Im Keim erstickt ist die Randale,
das hätt kein Ordner je gekonnt.
Dank Virus herrscht mit einem Male
nur Frieden an der Fußballfront.

Zuschauer, kostenpflichtig: Keine.
Das Stadion gleicht ‘nem Geisterhaus.
Die Kicker treten Ball und Beine.
Der Fan tobt sich woanders aus.

Zahnbehandlung

Sofern in deinen alten Tagen
die Beißerchen an Halt verliern,
hilft dir kein Jammern und kein Klagen –
du musst den Zahnarzt konsultiern.

Der kommt mit zünftigen Geräten
und seiner Fingerfertigkeit,
die Stümpfe endlich auszujäten,
die faulen schon seit langer Zeit.

Du streckst dich auf die Gummiliege
und ruckelst deinen Leib zurecht,
bis Kopf und Nacken in der Biege –
und damit los denn zum Gefecht!

Mit rasch getauschten Instrumenten
heißt’s Klappe auf und Klappe dicht –
als leidgeprüfte Patienten
wisst ihr ja selbst, wie so was sticht.

Nach zwei bis drei gefühlten Stunden
lässt der Dentist dich wieder ziehn –
beschwert mit weiteren Befunden
für deinen nächsten Zwicktermin.

Von Zeit zu Zeit musst du so harren
wie’n Fisch mit offnem Maul an Land,
indes dir in die Kiemen starren
zwei Argusaugen unverwandt.

Dann bist du durch mit dieser Stätte.
Der Mühe Lohn: Ein neuer Look –
aus Zähnen eine Perlenkette
als bissbeständ’ger Kieferschmuck.

Jetzt musst du nicht mehr scheu im Rachen
verbergen den dentalen Schwund –
jetzt kannst du wieder Eindruck machen
mit lachend aufgerissnem Mund!

Wäre da bloß nicht die Schikane
mit der Corona-Maskenpflicht –
ob alt, ob neu, die Kauorgane,
man sieht sie hinterm Schleier nicht.

Immunitäten

Wer würde jetzt sein Bündel schnüren,
sich rauszuwagen in die Welt?
Wohin du kommst: Verschlossne Türen.
Du hast ein Ticket? Es verfällt.

Verödet sind die Kinosäle,
in Dunst und Dämmer eingehaust.
Kein Popcorn knirscht sich in die Kehle,
wenn’s dich vor Spannung grade graust.

Museumswände und -vitrinen
verfehlen gleichfalls ihren Zweck.
Statt intressierter Kennermienen
schaun hier nur Putzen nach dem Dreck.

Die Tiger, Löwen und Giraffen
in ihrem städtischen Asyl
sind derzeit auch nicht zu begaffen,
und zwar aus ähnlichem Kalkül.

Denn Menschenmengen sind zu meiden,
damit man sich kein Virus fängt.
Das Herdentier muss von den Weiden
und bleibt auf seinen Stall beschränkt.

Nur noch zur Arbeit darf man gehen
im Schatten dieser Pandemie,
den Lebenssaft nicht abzudrehen
dem Handel und der Industrie.

Und, ebenfalls leicht auszumalen,
zum Kauf von Nudeln, Wurst und Brot,
doch ohne Stau an den Regalen,
sonst sieht der Ladenschwengel rot.

Und wer als Maurer nicht gerade
bei Regen schuftet oder Schnee,
der wandert online seine Pfade
und jobbt jetzt auf dem Kanapee.

Das mag wohl manchem auch gefallen,
der packt die Einsamkeit beim Schopf,
doch kommt durchaus nicht an bei allen:
„Mir fällt die Decke auf den Kopf!“

Entwarnung, lauten die Prognosen,
wenn man geimpft landauf, landab,
doch leider sind dafür die Dosen
noch immer himmelschreiend knapp.

Die „Macher“ soll der Teufel holen,
die schon geschlampt gleich zu Beginn –
jetzt halten sie mit Trostparolen
die ungeschützten Massen hin!

Ja, einige der hohen Räte,
das Telefon gespannt am Ohr,
sie ziehen ihre dunklen Drähte
und drängeln sich noch schamlos vor!

Bürofreuden

Büroambiente. Alltagsszene.
Man klebt am Platz, der abonniert,
wie eine hungrige Hyäne
den Blick auf den PC fixiert.

Gelegentlich die Finger gleiten
über die Tastenreihn dahin,
wobei sich die Pupillen weiten,
zufrieden mit dem Satz und Sinn.

Geräusche eher Mangelware.
Der Schreibtischstuhl knurrt öfter bloß.
Man fährt sich manchmal durch die Haare,
kratzt sich am Kopf gedankenlos.

In diese friedliche Idylle
platzt höchstens mal der Chef herein,
der mit der Weisheit ganzer Fülle
noch nie am Ende vom Latein.

Dann setzt’s womöglich einen Tadel
(mit Lob gehn Chefs ja sparsam um),
den nimmst in deinem Seelenadel
du diesem „Fuzzi“ nicht mal krumm.

Dann führst du wieder an der Leine
die Maus durchs Bildschirmareal,
damit ihr Spürsinn dir vereine
das nöt’ge Datenmaterial.

Beharrlich folgst du ihrer Fährte.
Die Stirn gefurcht. Konzentration.
Wer weiß, wie lange dies schon währte,
da weckt dich jäh das Telefon.

Kollegin… wie war doch ihr Name?
Abteilung hast du mitgekriegt.
Was will zum Teufel diese Dame?
Ob die bei mir auch richtig liegt?

„Zuständigkeit dafür bei Ihnen.“
Dann wird das Thema ausgewalzt.
Ein Feld voll Fallen und voll Minen.
„Was hab ich mir da aufgehalst!“

Im Übrigen Besprechung heute.
Zwei Stunden wieder für die Katz.
So an die dreißig, vierzig Leute.
Und stille ruht der Arbeitsplatz.

Ein paar wie üblich sich berauschen
an ihrem schwafelnden Talent
und sich begeistert selber lauschen.
Der Rest mit offnen Augen pennt.

Nachdem man sich halb lahm gesessen
auf seinem eingekeilten Sitz,
stürzt man befreit zum Mittagessen,
auf das Menü des Tages spitz.

O nein, ist Mittwoch: Leberkäse!
Den kannst du langsam nicht mehr sehn.
War immer ja schon deine These:
Kantinen möglichst weit umgehn.

Du hast den Bauch dir vollgeschlagen
und schon die Müdigkeit beginnt.
Die Lider Blei auf einmal tragen,
und bleiern auch die Zeit verrinnt.

Vermehrter Griff zur Kaffeetasse.
Den Hintern hoch und beug und streck!
Wie ich die Nachmittage hasse!
Die Stunden kommen nicht vom Fleck.

Erlösung endlich. Runterfahren
die Kiste mit der Tastatur.
Am Ausgang warten schon die Scharen
auf das Okay der Stempeluhr.

„Schön‘ Feierabend!“ floskelweise
dir zwanghaft von den Lippen fliegt,
bis dich die Bahn auf schrillem Gleise
noch meilenweit nach Hause wiegt.

Ein Bild aus glücklicheren Tagen,
als früh man in den Dienst geeilt
und mit geselligem Behagen
den Raum mit Tausenden geteilt!

Der lange Marsch zur Arbeitsstelle,
er ist uns heute ja verwehrt;
man hockt allein in seiner Zelle,
den ganzen Tag an Heim und Herd.

Kein Vormann aus der Chefetage
kommt reingeschneit in dein Büro,
dir zu verkünden, deine Gage
verdopple sich ab Ultimo.

Auch liebenswürdige Kollegen
der eher mitteilsamen Art
dich nicht mehr zu zerstreuen pflegen
mit ihrer ständ’gen Gegenwart.

Man kaut auch nicht mehr seine Knochen
als Clique wo im Speisesaal,
du musst dir selbst dein Süppchen kochen,
so wie ‘s dein Gusto dir empfahl.

Und alles dies will man verspielen
zu Hause jobbend, fern der Welt?
Ich frag mich nur, warum so vielen
gerade das so gut gefällt!

Mit Abstand besser

Der Mensch ist ein gesellig Wesen,
hat einst ein weiser Mann gesagt,
und hockte nächtelang am Tresen,
bis morgens ihn der Wirt verjagt.

So kann ich jedenfalls mir denken,
wie es zu diesem Urteil kam,
obwohl man auf den harten Bänken
der Schule so es nie vernahm.

Nun, Aristoteles beiseite,
der Ausspruch hat sich oft bewährt,
so, wenn man solo durch die Weite
der menschenleeren Wüste fährt.

Auch wenn im Stampfen der Motoren
man nächtlich an der Reling lehnt
und in der finstren Flut verloren
sich nach der fernen Liebsten sehnt.

Was sag ich – selbst von unsresgleichen
wie von ‘nem Bienenschwarm umschwirrt,
kann leicht uns das Gefühl beschleichen,
wir hätten uns im Wald verirrt,

Ja, mitten unter Volksgenossen,
‘nen halben Meter kaum getrennt,
hält man die Lippen wohl verschlossen,
weil keinen man persönlich kennt.

Am meisten macht uns grad zu schaffen
ein mikrowinziger Filou,
der dazu zwingt, dass Lücken klaffen,
Distanzen zwischen Ich und Du.

Mit dem ist nicht gut Kirschen essen,
hat man sich den erst aufgesackt,
drum Vorsicht und schön Abstand messen,
mit ihm auf keinen Fall Kontakt!

Doch wär’s nicht an der Zeit, zu fragen,
da uns schon lang das Virus quält,
ob da kein Vorteil draus zu schlagen,
der seine Wirkung nicht verfehlt?

Ich seh euch an die Stirne tippen:
Schon wieder so ‘ne Schnapsidee.
Die Leute aus den Latschen kippen,
und er malt Engel in den Schnee!

Doch denkt zum Beispiel an Soldaten,
die eingeschnürt in Reih und Glied,
und leicht so in Gefahr geraten –
den Mund womöglich auf zum Lied!

Würd denen aus Gesundheitsgründen
„Kein Schulterschluss!“ man dekretiern,
die Stiefel einmal stille stünden,
die ewig in den Krieg marschiern!

Nabelschau

Mein Festmahl ist frugal geblieben.
Hab nicht gesüffelt und geschlemmt.
Auch hab ich mich nicht rumgetrieben
auf Pisten, wo man Bogen stemmt.

Hab mich so weihnachtsfromm verhalten,
dass kaum ich mich vom Stuhl bewegt,
rigider als die Staatsgewalten
es diesmal uns ans Herz gelegt.

Als braver Bürger nicht zu toppen,
der seine Mitwelt respektiert,
mocht ich als Kind mich schon nicht kloppen
und hab mir kaum die Knie blessiert.

Stets war das Zanken mir zuwider,
hab keinem Böses je gewollt,
nennt ihr mich feige auch und bieder
und mit Verachtung Tugendbold.

Wie über meinen Schatten springen?
In meiner Wiege lag kein Schwert.
Und solche mörderischen Klingen
hab ich mein Lebtag nicht entbehrt.

Oft könnt ich mir die Haare raufen,
seh ich Halunken auf dem Thron,
würd aber niemals Amok laufen
in blutig-blinder Rebellion.

Doch ebenso wie Steinewerfen
und wie Parolen zu skandiern
die Tritte mich von Stiefeln nerven,
wenn eins, zwei! eins, zwei! sie marschiern.

Muss ich in Sack und Asche gehen,
weil er mir fehlt, der Sinn für Drill,
und die Gewalt, die alle schmähen,
ich wirklich nicht verüben will?

Um eine bessre Welt zu bauen,
als einst der Schöpfer sie ersann,
muss man sie nicht in Stücke hauen –
man fang nur bei sich selber an!

Silvester

Nanu, fast hätte ich’s vergessen,
dass heut des Jahres letzter Tag,
hab ihn geduldig abgesessen
als Gegenstück zum Taubenschlag.

Schon gestern hab ich mir die Sachen
zum Überleben rangeschleppt
und musst mir nicht Gedanken machen,
dass morgen diese Flut verebbt.

Drum friedlich nur dahingedämmert,
die Hände lasch vorm Hosenbund,
und keiner hat ans Tor gehämmert
aus irgendeinem starken Grund.

Auch draußen auf den trüben Gassen
war alles völlig lahmgelegt,
die Menschen- und Motorenmassen
vom Abendwind hinweggefegt.

Und dann auf einmal in die Stille
ein Laut wie ein Kanonenschuss,
dass dir die bügelbeste Brille
vor Schreck vom Zinken hüpfen muss!

Wo’s Böllern diesmal doch verboten,
weil es zu mehr Kontakten führt
und noch dazu in falschen Pfoten
das Risiko des Unglücks schürt!

Kam also, es erneut zu sagen,
aus heitrem Himmel wie ein Blitz
und schlug wie ‘n Hammer auf den Magen
des Träumers auf dem Polstersitz.

Doch war der Schreck erst überstanden,
hat dieser Blitz ihn doch erhellt –
Silvester heut in allen Landen.
O Freude, wenn der Groschen fällt!

Danach ist es dann still geblieben,
kein Donner mehr die Luft zerriss.
Die Zeit hat mählich sich zerrieben
am Urgestein der Finsternis.

Und Michel durfte Erbsen zählen,
bis Mitternacht die Glocke schallt.
Ließ sich das bisschen Spaß nicht stehlen –
hat ganz legal damit geknallt.

Trübe Aussichten

Wie sind die Tage doch so trübe,
vernebelt und vernieselt meist,
dass man am liebsten sich vergrübe
wo’s Wärme wie im Bett verheißt!

Das Weihnachtsfest schon vor der Türe
und keine Besserung in Sicht.
Vom Himmel hängen tausend Schnüre,
die er aus falschen Perlen flicht.

Ist es schon immer so gewesen?
Dezembertage mild und nass?
In alten Chroniken wir lesen
vom zugefrornen Regenfass!

Und wie in sagenhaften Massen
der Schnee sich übers Land ergoss,
um wochenlang da Fuß zu fassen,
bis mählich er in nichts zerfloss.

Erwärmung nicht mehr zu vermeiden?
Kein Frost wie Anno dazumal?
Das würde ich nicht grad beeiden –
das heißt zumindest nicht pauschal!

In Lettland, hat man mir berichtet,
entbehrt man nicht die weiße Pracht,
kniehoch sei sie da jetzt geschichtet,
ein Fundus für die Schneeballschlacht.

Da möchte man die Stiefel schnüren,
das Fell über die Ohrn sich ziehn
und gegen kleine Fluggebühren
den Regenwald der Buchen fliehn.

Ja, möchte, möchte – Pustekuchen,
am Boden liegt die Reiselust.
Man muss sein Glück zu Hause suchen
trotz Fisseln und Corona-Frust.

Doch dem hat’s Stündchen bald geschlagen!
Demnächst geht‘s mit dem Impfen los.
Die Maske wird in Zukunft tragen
zum Überfall man wieder bloß.

Zuerst soll 80+ empfangen
die Spritze, die den Keim besiegt
und, wenn die Dosen dann noch langen,
auch der, der knapp darunter liegt.

Und immer weiter, gruppenweise,
wie es dem Risiko entspricht,
bis dann am Ende weite Kreise
die Nadel rühmen, die sie sticht.

Doch wird es noch ein Weilchen dauern,
bis der Effekt sich eingestellt,
vielleicht dass dann in unsren Mauern
der Winter wieder Einzug hält.

Wie aber werden wir ihn segnen,
wenn er dem Fernweh Flügel leiht!
Doch wird’s in Riga auch nicht regnen,
da es in Hamburg wieder schneit?

Fassadengestaltung

Er wird uns wohl noch lang begleiten,
der lästige Fassadenschutz,
damit in diesen laus’gen Zeiten
dem Virus er die Flügel stutz.

Warum nicht draus das Beste machen
so wie aus jedem Kleidungsstück,
dass statt nur Kurven abzuflachen,
er seinen Träger auch noch schmück?

Ich meine nicht nur ein paar Diven,
die sich schon jetzt darauf verstehn,
nein, die diversen Perspektiven,
die für das Gros des Volks zu sehn.

Das fängt schon an bei den Formaten:
Nur immer DIN A 1,2,3?
Designer könnten dich beraten,
dass deine Larve cooler sei.

Dir liegt an deiner Handwerksehre,
wie sie auch für Friseure gilt?
Dann pinsle dir doch Kamm und Schere
auf dein textiles Firmenschild!

Und machst du hin und wieder Grütze
als Profi, nicht als Dilettant,
empfehlen Löffel sich und Mütze
als Sinnbild für den Köchelstand.

Auch seine Herkunft nach Regionen,
etwa als Bayer statt als „Preiß“,
kann mit dem Tüchlein man betonen,
hier mit den Farben Blau und Weiß.

Indes der Landsmann von der Küste,
der seine Heimat nicht verhehlt,
als Zeichen maritimer Lüste
den Hummer sich zum Wappen wählt.

Wer will, dass ihn die Welt beneide
um seine noble Eleganz,
der greift zurück auf Samt und Seide
für den gepflegten Mummenschanz.

Und, sei’n wir ehrlich, diesem Fetzen,
der los sich überm Zinken spannt,
womöglich ‘nen Akzent zu setzen
mit Perle gar und Diamant.

Wen aber Winde leicht erschüttern
grad in der kalten Jahreszeit,
der kann mit Fell das Häubchen füttern,
wenn’s sein muss, auch zwei Finger breit.

Auch die den Luxus streng verneinen,
die Ökos kommen nicht zu kurz –
sie nutzen Jute nur und Leinen
für ihren Nasenlendenschurz.

Die aber lautstark protestieren,
dass durch den Blätterwald es braust,
die führn auf offenen Visieren
martialisch die geballte Faust.

Genug nun aber der Exempel.
Nur einem geb ich noch das Wort,
dem, der wie weiland Lehrer Lämpel
die Weisheit treibt als Leistungssport.

Dem Staatsmann, wie wir wohl schon ahnen,
sich rühmend ohne Unterlass.
Der schreibe sich auf seine Fahnen:
Wer, wenn nicht wir? Wir schaffen das!